Eine kurze Vorstellung:
Mein Name ist Daniel Holstein und ich habe nun mein Bachelorstudium in Technischer Informatik am Campus Velbert/Heiligenhaus der Hochschule Bochum erfolgreich abgeschlossen. Dabei hat die Helbako GmbH es mir ermöglicht, hier im Unternehmen meine Praxisphase und meine Bachelorarbeit durchzuführen.
Kurz gesagt ging es während der Praxisphase hauptsächlich darum, die Webanwendung Jira für die Softwareentwicklung zu etablieren, während meine Bachelorarbeit sich auf ein Konzept zur Verbesserung der Zeiterfassung und Kapazitätsplanung mittels Jira konzentrierte.
Wie fühlte es sich an, deine Bachelor-Arbeit in einem realen Unternehmensumfeld wie Helbako zu verfassen, anstelle einer rein theoretischen Arbeit?
Es war eine äußerst spannende Erfahrung, die nicht mit Hausarbeiten oder Projekten der Hochschule zu vergleichen war. Ich konnte echte Prozesse kennenlernen, die in der realen Welt Anwendung finden. Dadurch wurde mir erst richtig bewusst, welcher Umfang und welche Komplexität in Unternehmen herrscht, beziehungsweise in Entwicklungsprojekten für die Automobilindustrie. Dies kann im Studium nur erahnt werden.
Eine weitere bemerkenswerte Sache war, dass im Studium bei jeder Problemstellung in irgendeiner Art und Weise an die Lösung herangeführt wird. Hier im Unternehmen musste ich jedoch selbstständig Probleme lösen und Ideen entwickeln. Das hat meine Fähigkeit zur eigenständigen Problemlösung und zur kreativen Herangehensweise an Aufgaben erheblich gestärkt.
Welche Herausforderungen und Erfolge sind dir bei der Entwicklung und Implementierung von JIRA zur Verbesserung der Zeiterfassung und Kapazitätsplanung begegnet?
Jira war sowohl für die Helbako als auch für mich eine neue Plattform, die hier verwendet wird, und es gab kein vorheriges Know-how darüber, wie das System im Detail funktioniert. Die Herausforderung bestand darin, Eigeninitiative zu ergreifen und Lösungsvorschläge zu entwickeln, sowie diese mit dem Team zu diskutieren. Die Herausforderung bestand darin, Jira so individuell für die Helbako anzupassen (speziell für die Softwareentwicklung), dass vorherige Arbeitsabläufe und Planungsprozesse nicht vollständig umgestaltet werden. Es war wichtig sicherzustellen, dass wichtige Aspekte der Kapazitäts- und Meilensteinplanung, die bereits existierten, in Jira vernünftig abgebildet werden. Jira bietet ein gutes Grundgerüst und eine große Freiheit an Konfigurationsmöglichkeiten, jedoch muss für viele Aspekte eine kreative Lösung gefunden werden, wo man dann doch an die Grenzen des Möglichen in Jira stößt.
Persönlich bin ich froh darüber, dass die ersten Projekte nun auch in Jira durchgeführt werden, was zeigt, dass die ersten Implementierungen erfolgreich waren. Aspekte meiner Bachelorarbeit, in welcher ich einen völlig neuen Applikationsbereich für Jira entwickelt habe, sind dabei noch im laufenden Diskurs. Für mich ist es ein Erfolg, dass mein Konzept und die Applikation, die meine Bachelorarbeit beschreibt, positiv aufgenommen wird und diese in Zukunft hier auch in den herrschenden Prozess aufgenommen werden könnte. Bis dahin muss jedoch noch viel geklärt werden. Die Bachelorarbeit gibt jedoch einen guten Einstiegspunkt.
Wie empfandest du die Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Helbako-Team während deines Praktikums und insbesondere während deiner Bachelor-Arbeit?
Die Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Helbako-Team waren äußerst positiv. Ich benötigte Input und Informationen aus verschiedenen Bereichen und ich benötigte auch viele unterschiedliche Perspektiven, sei es von einem Projektleiter, einem Entwickler oder einem Software-Projektleiter. Das Team war immer bereit, mir zu helfen und Fragen zeitnah zu klären. Diese offene Kommunikation und Unterstützung waren für mich von entscheidender Bedeutung und haben hervorragend funktioniert.
Kannst du uns einen Einblick geben, wie das Einführen von JIRA den Entwicklungsprozess bei Helbako beeinflusst hat? Gibt es bestimmte Erfolge oder Aha-Momente, die du teilen möchtest?
Insbesondere aus der Perspektive der Softwareentwicklung, wurde der Entwicklungsprozess durch Jira erheblich beeinflusst. Es gibt nun für kommende Projekte einen einheitlichen Bereich zur Planung und Verwaltung von Entwicklungsaktivitäten, welche vorher durch einen eher weniger intuitiven Prozess aus vielen Verschiedenen Bereichen und Dateien durchgeführt wurden. Für die Entwickler ist Jira nun ein täglicher Bestandteil ihrer Arbeit, da dort eben Entwicklungsaktivitäten geplant und verwaltet werden.
Welche Tipps würdest du anderen Studierenden geben, die in Erwägung ziehen, ihre Abschlussarbeit in einem Unternehmen wie Helbako zu verfassen?
Meiner Meinung nach sind die zwei wichtigsten Punkte die Kommunikation und das Erfassen von möglichen Risiken, die bei der Durchführung einer Abschlussarbeit herrschen.
Die Zeit, die für die Verfassung einer Abschlussarbeit zur Verfügung steht, ist begrenzt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, von Anfang an ein Bewusstsein für den Zeitrahmen zu entwickeln und die tatsächliche Komplexität der Aufgabe zu erfassen. Es kann leicht vorkommen, dass verlockend simple Ideen entstehen, die in der Umsetzung jedoch auf unerwartete Schwierigkeiten stoßen. Zum Beispiel könnten fehlende Lizenzen, blockierte Firewalls für die Entwicklungsumgebung oder mangelnde Dokumentation im Internet unvorhergesehene Hindernisse darstellen. Solche Herausforderungen können die Arbeit für Tage oder sogar Wochen verzögern. Sowas muss im Vorfeld erkannt und offen mit Stakeholdern kommuniziert werden. Mein Tipp ist es, sich zu trauen auch mal Bedenken zur Umsetzung einiger Ideen zu äußern und Erwartungen und Ziele genau zu klären. Etabliert eine klare und offene Kommunikation mit eurem Betreuer im Unternehmen und fragt lieber einmal zu oft nach als einmal zu wenig.